Ein Ausflug gefällig
Gestern hatten wir uns schon um 10 Uhr verabredet.
Wir wollten mit meiner kleinen Schwester und ihren beiden Kindern (8 und 10) einen Ausflug nach Bonn unternehmen.
Dazu wollten wir mit der S-Bahn reinfahren, nach Bonn.
Praktisch... eigentlich...
Es funktionierte auch alles soweit ganz gut. Soweit.
Wir verbrachten einen schönen Tag in Bonn.
42 Hochzeiten sollten heute stattfinden (07.07.07), wovon wir mindestens an dreien teilnahmen, da es auf dem Rathausvorplatz mit seinen Cafes zu interessant war.
Zusätzlich wimmelte es in der Stadt von frisch gebackenen Doktorranden, die unschwer an ihren Roben und an ihren Hüten zu erkennen waren.
Gegen 14 Uhr machten wir uns auf zum Rhein. Nach langen Diskussionen, und auf besonderen Wunsch eines einzelnen zehnjährigen Herren, entschlossen wir uns um 15 Uhr mit einem Ausflugsschiff nach Linz zu fahren und dann direkt sitzen zu bleiben um mit demselben Schiff wieder zurück zu kehren. Um 19 Uhr sollten wir zurück sein.
Die Schifffahrt klappte auch wider Erwarten (für einen Rollstuhlfahrer) sehr gut.
Während des Aufenthaltes in Bonn und auch während der Schiffstour fielen uns besonders viele junge Leute auf, die meistens mit Alkoholflaschen bewaffnet - kollektives Besäufnis schien angesagt zu sein - durch die Stadt bzw. den Rheinfußweg entlang pilgerten, kilometerweit.
Gegen 19.30 Uhr standen wir wieder an unserer unterirdischen S-Bahn-Station, die sich mehr und mehr füllte.
Wie sollten wir in DEN Zug noch hineinkommen? Ein Rollstuhlfahrer.
Da meine Nichte dringend eine Pippilette besuchen musste, unterbrachen wir unser Unterfangen, und begaben uns wieder an die Oberfläche.
Wie sollten wir nach Hause kommen ?
In den Rheinauen fand ein alljährlich stattfindendes Musik-Happening statt, beginnend um 12 Uhr mittags, durchgehend bis abends um 23 Uhr. Das hatten wir mittlerweile heraus gefunden. Daher all die jungen Leute.
150.000 Menschen zieht dieses Ereignis im Schnitt jährlich an. Und wir mittendrin.
Fuhr ein Bus in unsere Richtung? Nein.
Fuhr ein Zug der DB in unsere Richtung? Ja. Aber mit einer Haltestelle 2 Kilometer von unserem Wohnort entfernt. Und außerdem mit einer absolut nicht rollstuhl geeigneten Haltestelle.
Sollten wir ein (sündhaft teures) Taxi anheuern? Aber welches Taxi kann einen elektrischen Rollstuhl in sich aufnehmen?
Zu Fuß? Zu weit. 12 km, geschätzt.
Konnte uns jemand mit unserem Auto abholen? Nein.
Wir mussten noch einmal einen Versuch starten.
Nochmal runter ins Gewühle. Noch einmal warten. Noch einmal Fülle, schlechte Luft, kaputte Flaschen am Boden, durch die der Rollstuhl durch muss. Es wird voller und voller.
Ich frage ein paar junge Leute: "In welche Richtung möchtet ihr denn?" "Nach Köln" die Antwort. Genau unsere Richtung.
Eine Minute bevor unsere Bahn einlaufen soll, kommt die Linie 16 - nicht unsere - auf unserem Gleis eingefahren. Nach Köln.
Ein Großteil der Leute steigt ein. Hoffnung keimt auf.
Es stehen aber immer noch viele mit uns dort.
Dann die Ansage, dass unsere Bahn einläuft.
Vorher noch ganz kurz Krisenbesprechung. Wir MÜSSEN diese Bahn kriegen. Wir sind zu fünft. Die Kinder fest an meiner Schwesters Hand.
Wer reinkommt bleibt drin. Fährt durch bis Bornheim. Keiner steigt irgendwo wieder aus, weil einer fehlt. Nicht auszudenken, wenn die Kinder verloren gehen.
Die Bahn kommt. Der Startschuss ist gefallen. Und.. sie ist leer.
Wir können das schaffen!
Und, wir schaffen das auch. Alle sind drin. Sogar alle ergattern einen Sitzplatz, wenn auch verstreut.
Freiheit und Abenteuer. Das ist es doch, was wir immer wollen!
Wir wollten mit meiner kleinen Schwester und ihren beiden Kindern (8 und 10) einen Ausflug nach Bonn unternehmen.
Dazu wollten wir mit der S-Bahn reinfahren, nach Bonn.
Praktisch... eigentlich...
Es funktionierte auch alles soweit ganz gut. Soweit.
Wir verbrachten einen schönen Tag in Bonn.
42 Hochzeiten sollten heute stattfinden (07.07.07), wovon wir mindestens an dreien teilnahmen, da es auf dem Rathausvorplatz mit seinen Cafes zu interessant war.
Zusätzlich wimmelte es in der Stadt von frisch gebackenen Doktorranden, die unschwer an ihren Roben und an ihren Hüten zu erkennen waren.
Gegen 14 Uhr machten wir uns auf zum Rhein. Nach langen Diskussionen, und auf besonderen Wunsch eines einzelnen zehnjährigen Herren, entschlossen wir uns um 15 Uhr mit einem Ausflugsschiff nach Linz zu fahren und dann direkt sitzen zu bleiben um mit demselben Schiff wieder zurück zu kehren. Um 19 Uhr sollten wir zurück sein.
Die Schifffahrt klappte auch wider Erwarten (für einen Rollstuhlfahrer) sehr gut.
Während des Aufenthaltes in Bonn und auch während der Schiffstour fielen uns besonders viele junge Leute auf, die meistens mit Alkoholflaschen bewaffnet - kollektives Besäufnis schien angesagt zu sein - durch die Stadt bzw. den Rheinfußweg entlang pilgerten, kilometerweit.
Gegen 19.30 Uhr standen wir wieder an unserer unterirdischen S-Bahn-Station, die sich mehr und mehr füllte.
Wie sollten wir in DEN Zug noch hineinkommen? Ein Rollstuhlfahrer.
Da meine Nichte dringend eine Pippilette besuchen musste, unterbrachen wir unser Unterfangen, und begaben uns wieder an die Oberfläche.
Wie sollten wir nach Hause kommen ?
In den Rheinauen fand ein alljährlich stattfindendes Musik-Happening statt, beginnend um 12 Uhr mittags, durchgehend bis abends um 23 Uhr. Das hatten wir mittlerweile heraus gefunden. Daher all die jungen Leute.
150.000 Menschen zieht dieses Ereignis im Schnitt jährlich an. Und wir mittendrin.
Fuhr ein Bus in unsere Richtung? Nein.
Fuhr ein Zug der DB in unsere Richtung? Ja. Aber mit einer Haltestelle 2 Kilometer von unserem Wohnort entfernt. Und außerdem mit einer absolut nicht rollstuhl geeigneten Haltestelle.
Sollten wir ein (sündhaft teures) Taxi anheuern? Aber welches Taxi kann einen elektrischen Rollstuhl in sich aufnehmen?
Zu Fuß? Zu weit. 12 km, geschätzt.
Konnte uns jemand mit unserem Auto abholen? Nein.
Wir mussten noch einmal einen Versuch starten.
Nochmal runter ins Gewühle. Noch einmal warten. Noch einmal Fülle, schlechte Luft, kaputte Flaschen am Boden, durch die der Rollstuhl durch muss. Es wird voller und voller.
Ich frage ein paar junge Leute: "In welche Richtung möchtet ihr denn?" "Nach Köln" die Antwort. Genau unsere Richtung.
Eine Minute bevor unsere Bahn einlaufen soll, kommt die Linie 16 - nicht unsere - auf unserem Gleis eingefahren. Nach Köln.
Ein Großteil der Leute steigt ein. Hoffnung keimt auf.
Es stehen aber immer noch viele mit uns dort.
Dann die Ansage, dass unsere Bahn einläuft.
Vorher noch ganz kurz Krisenbesprechung. Wir MÜSSEN diese Bahn kriegen. Wir sind zu fünft. Die Kinder fest an meiner Schwesters Hand.
Wer reinkommt bleibt drin. Fährt durch bis Bornheim. Keiner steigt irgendwo wieder aus, weil einer fehlt. Nicht auszudenken, wenn die Kinder verloren gehen.
Die Bahn kommt. Der Startschuss ist gefallen. Und.. sie ist leer.
Wir können das schaffen!
Und, wir schaffen das auch. Alle sind drin. Sogar alle ergattern einen Sitzplatz, wenn auch verstreut.
Freiheit und Abenteuer. Das ist es doch, was wir immer wollen!
paulchen - 8. Jul, 22:25