Verschollener Morgen
Wir waren jung, so jung, als blau die Nacht in einem fernen Sommer, blau und warm bis in eine blass erleuchtete Morgenfrühe, schimmerte.
Der Gedanke an Zerfließen in Vergangenheit hätte uns stumm machen können. Aber diese Nacht blieb. Sie blieb.
Der Tau auf den Gräsern war rein und fein wie eine kristallene Haut.
Er war nicht kalt und man hätte ihn trinken können.
Das Reh im noch grünen Kornfeld der Juninacht stand regungslos gegen den Morgenhimmel, der sich soeben von der Nacht verabschiedet hatte.
Wir standen auf der Brücke zwischen Nacht und Morgen.
Dieser Sommer schien nicht enden zu wollen.
Deine Brust war so weich und auch so fest.
Sie würde ewig sein.
Hinter den Wiesen, noch weiter entfernt, hinter den unregelmäßig geschwungenen Konturen der Wälder, im fernen Land des verborgenen Horizonts, brüllte eine Sommersonne.
Wir waren die einzigen Menschen auf der Welt.
Es war ein unentdecktes Morgenland, ein unentdecktes Sommerland.
Vielleicht war es verboten.
Der Sand unter unseren Füßen, auf dem langen, leeren Weg entlang des Flusses, flüsterte Worte nach jedem unserer Schritte, die wir nicht verstanden.Der Fluss war wie ein dampfender Silberpfad, in dem man verbrannte.
Neben uns die Zeit, ungezählte Jahre Vergangenheit und ungezählte Jahre Zukunft. Vielleicht waren wir auch nicht wirklich.
Farben auf den Bäumen, auf dem Himmel, auf dem Weg, auf den Gesichtern, auf dem Reh änderten sich.
Unsere Worte waren so leise, so leise, und doch drangen sie weit hin über Wiesen und noch weiter über Wälder bis ans Ende der Welt.
Es hätte alles zerspringen können.
Wir waren gefangen in diesem Morgen für alle Zeit.
(c) FINNUCANE
Der Gedanke an Zerfließen in Vergangenheit hätte uns stumm machen können. Aber diese Nacht blieb. Sie blieb.
Der Tau auf den Gräsern war rein und fein wie eine kristallene Haut.
Er war nicht kalt und man hätte ihn trinken können.
Das Reh im noch grünen Kornfeld der Juninacht stand regungslos gegen den Morgenhimmel, der sich soeben von der Nacht verabschiedet hatte.
Wir standen auf der Brücke zwischen Nacht und Morgen.
Dieser Sommer schien nicht enden zu wollen.
Deine Brust war so weich und auch so fest.
Sie würde ewig sein.
Hinter den Wiesen, noch weiter entfernt, hinter den unregelmäßig geschwungenen Konturen der Wälder, im fernen Land des verborgenen Horizonts, brüllte eine Sommersonne.
Wir waren die einzigen Menschen auf der Welt.
Es war ein unentdecktes Morgenland, ein unentdecktes Sommerland.
Vielleicht war es verboten.
Der Sand unter unseren Füßen, auf dem langen, leeren Weg entlang des Flusses, flüsterte Worte nach jedem unserer Schritte, die wir nicht verstanden.Der Fluss war wie ein dampfender Silberpfad, in dem man verbrannte.
Neben uns die Zeit, ungezählte Jahre Vergangenheit und ungezählte Jahre Zukunft. Vielleicht waren wir auch nicht wirklich.
Farben auf den Bäumen, auf dem Himmel, auf dem Weg, auf den Gesichtern, auf dem Reh änderten sich.
Unsere Worte waren so leise, so leise, und doch drangen sie weit hin über Wiesen und noch weiter über Wälder bis ans Ende der Welt.
Es hätte alles zerspringen können.
Wir waren gefangen in diesem Morgen für alle Zeit.
(c) FINNUCANE
paulchen - 20. Jan, 23:29